Erfolgskontrolle zur Wiederansiedlung gefährdeter Ackerwildpflanzen

Bildautor: Bayerische KulturLandStiftung

Projekt Dr. Marion Lang, Felix Dötsch und Dominik Himmler, Bayerische KulturLandStiftung (BKLS), und Prof. Dr. Johannes Kollmann, Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Renaturierungsökologie

Ackerwildkräuter spielen im Ökosystem Acker eine bedeutende nRolle. Sie dienen als Futterquelle für Insekten und Feldvögel, tragen zur Erosionsminderung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei und sind genetische Ressourcen für neue Züchtungen (Blaix et al. 2018). In den letzten Jahrzehnten ist die Vielfalt der Ackerwildkrautflora allerdings massiv zurückgegangen, und  30 % der Ackerwildkrautarten sind bayernweit bereits gefährdet oder ausgestorben (Hofmeister & Garve 2006, Storkey et al. 2012).

Extensiv bewirtschaftete Ackerflächen stellen einen potentiellen Lebensraum für diese Arten dar, sind jedoch oft artenarm, da die spontane Wiederbesiedelung durch Ackerwildkräuter ausbleibt. Gründe hierfür sind verarmte Samenbanken nach jahrelanger intensiver Bewirtschaftung und geringe Ausbreitungfähigkeit der Arten. Ein wichtiger Baustein im Ackerwildkrautschutz ist deshalb die aktive Wiederansiedlung gefährdeter Arten auf standörtlich geeigneten Flächen (Albrecht et al. 2016). Im Rahmen mehrerer Projekte der Antragssteller wurden bereits geeignete Samenherkünfte, Saatstärken,
Übertragungsverfahren und Bewirtschaftungsbedingungen erfolgreich erprobt.
Bisher fehlen jedoch Erkenntnisse zum mittelfristigen Erfolg dieser Revitalisierungsmaßnahmen auf Ackerflächen, was für eine Verstetigung der Schutzziele von Ackerwildkräutern unabdingbar ist. 

Hierzu sollen im Rahmen eines neuen, durch die Stiftung „Artenschutz und Technik“ finanzierten, Vorhabens Erfolgskontrollen mit Wiederholungsaufnahmen auf bestehenden Aussaatflächen sowie Nachsaaten durchgeführt werden. Dafür steht ein einzigartiges Set an 66 Ackerflächen aus dem Projekt „Ackerwildkräuter für Bayerns Kulturlandschaft“ zur Verfügung, auf denen in den Jahren 2017–2020 gefährdete Ackerwildkrautarten ausgesät wurden. (Abschlussbericht: http://media.diemayrei.de/39/724239.pdf). Mit dem
verbleibenden Saatgut aus diesem Projekt sollen die Populationen bei Bedarf
durch Nachsaaten gestützt werden. Das Projekt wird damit die Förderung gefährdeter Ackerwildkrautarten auf landwirtschaftlich genutzten Flächen weiter vorantreiben und so ganz wesentlich zur Erhaltung und Schaffung artenreicher Ackerlebensräume beitragen. 

Projektziele

    Erfolgskontrolle
zur mittelfristigen Etablierung gefährdeter Ackerwildkrautarten 3–6 Jahre nach Aussaat auf extensiv bewirtschafteten Ackerflächen

    Populationsstützungs- und Wiederansiedlungsmaßnahmen für gefährdete Ackerwildkrautarten mit autochthonem Saatgut

Förderung durch die Stiftung

Die Stiftung fördert das Projekt mit insgesamt 50.000 € in 2023, 2024 und 2025

Stand: 02/2023